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Ein Sängerleben über sechs Jahrzehnte

So berichteten die Krifteler Nachrichten über die Doppel-Auszeichnung von Severin Leber.

Gleich zwei Jubiläumsurkunden für langjährige Mitgliedschaften in Chören erhielt Severin Leber. Darüber veröffentlichten die „Krifteler Nachrichten“ einen Bericht, den wir hier mit freundlicher Genehmigung des Verlages im Wortlaut veröffentlichen.

Für seine Mitgliedschaft im Deutschen Sängerbund erhielt der Krifteler Severin Leber vor kurzem eine Urkunde für 60 Jahre aktives Singen in verschiedenen Chören. Allein 50 Jahre hiervon beim Gesangverein Liederkranz, wofür Leber eine zweite Urkunde überreicht wurde.

Schon mit 17 Jahren trat der leidenschaftliche Sänger in seinem Heimatort Züschen dem Männerchor „Sangesfreude“ und dem dortigen Kirchenchor bei. Hier lernte Severin Leber auch seine spätere Frau Gisela kennen.

Während seines Studiums begleitete ihn der Chorgesang ebenfalls. Unter der Leitung von Musikdirektor Deutsch sang Leber mit 120 weiteren Sängern im „Männerchor Germania Weidenau“. Herzlich aufgenommen wurde der Jubilar im „Männerchor Liederkranz“ als er seinen Wohnort von Frankfurt nach Kriftel verlegte. Parallel dazu unterstützte Leber, angeworben von einem Arbeitskollegen, 18 Jahre lang den Frankfurter Auswahlchor „Teutonia Schwanheim“ unter der Leitung von Musikdirektor Winfried Siegler mit seiner Stimme und verpasste dabei keine Chorprobe.

Als Solist trat Leber im Main-Taunus-Kreis und Umgebung auf und sang bei Hochzeiten in unzähligen Kirchen.

Internationale Erlebnisse

Unvergessen sind Severin Leber auch die vielen Auftritte bei Besuchen und Reisen im In- und Ausland. Las Vegas, Blumenau in Brasilien, das Römische Theater Aspendos in der Türkei, York in England, eine Nilfahrt in Ägypten, Sorrent, Rom und Taomin in Italien, die Semperoper in Dresden, die Basilika in Seligenstadt, der Frankfurter Dom, das Opernhaus in Bayreuth, das Wiesbadener Staatstheater und noch viele andere Orte erfüllte Severin Leber mit seiner Stimme.

Und zu all diesen schönen Erlebnissen hat Severin Leber auch jeweils eine denkwürdige Anekdote parat, die er stets freudig mit anderen Menschen zu teilen pflegt. So blieb ihm beispielsweise die besagte Fahrt auf dem Nil in besonders guter Erinnerung: Nach einem wunderbaren Abendessen nahm Leber das Heft in die Hand und richtete das Wort an die Mitreisenden: „Liebe Leute: Ihr fahrt jetzt auf dem Nil. Wenn Ihr nach Hause kommt, werdet Ihr alle gefragt: ‚Habt Ihr die Oper Aida gesehen?'“, lautete sein sicher nicht falscher Hinweis. „Und damit Ihr die gesehen habt, führen wir sie Euch vor!“ Gesagt, getan: Sein guter Freund Joachim schaltete den mitgebrachten Kassettenrekorder ein, der berühmte Triumphmarsch erklang, und schließlich sang Leber vor aller Augen und Ohren die Arie „Celeste Aida“.

Das verblüffte Publikum honorierte das spontane Konzerterlebnis: „Und die Leute waren begeistert“, erinnert sich Leber gerne zurück. „Da war ja sonst nichts los!“ – es war wenig verwunderlich, dass seiner Sangesdarbietung „Zugabe! Zugabe!“-Rufe folgten. Diesem Wunsch kam er gerne nach mit „Wie strahlt die Sonne (O sole mio)“ – „aber im Singen umgetextet“, erinnert sich Leber. Plötzlich strahlte die Sonne über „Ägyptens Pyramiden“, sehr zur Freude der Zuhörerinnen und Zuhörer. Severin Leber verfügt über einen gewaltigen Fundus an derart schönen Geschichten rund um seine Sangeskunst – und seine Reiselust.

Engagiert auch in der fünften Jahreszeit

Im Karneval unterstützte Severin Leber viele Jahre die „Parodiegruppe die Köche“ und den Frankfurter Karnevalsverein Laternche e.V. als aktiver Sänger.

So groß die Freude über die beiden verliehenen Urkunden ist, so sehr schwingt doch ein bisschen Wehmut beim Rückblick auf das vergangene Sängerleben mit. „Es war doch schön“, so das Fazit des Jubilars.